Im 1. Weltkrieg rief das Militär auch den Großteil der Krumpendorfer Feuerwehrleute zu den Waffen, und viele kamen nicht mehr zurück. Allein die Feuerwehr Krumpendorf verlor 14 Kameraden. Und von denen, die mehr oder weniger verwundet wieder in die Heimat kamen, waren einige sofort bereit, die Kärntner Heimat gegen den ins Land dringenden SHS-Staat zu verteidigen. In der Kriegszeit gab es natürlich wenige Veranstaltungen, in der Chronik gibt es kaum Aufzeichnungen. Den in der Heimat gebliebenen Kameraden gelang es mit vielen Neuzugängen in der Wehr, die dringendsten Aufgaben zu bewältigen.

Nach dem Krieg war der Neuaufbau der Feuerwehr schwierig. Es fehlte nicht nur das notwendige Geld, die Motivation für die freiwillige Arbeit war sehr gering. Hauptmann Johann Koch gelang es aber 1919, mit 28 Mann eine funktionstüchtige Feuerwehr auf die Beine zu stellen. Auch Veranstaltungen wurden bald wieder abgehalten, allerdings mit vielen Auflagen. So durften bei einem Kränzchen im Gasthof Treffer (jetzt Krumpendorferhof) keine Speisen verabreicht werden, zum Kaffee gab es keine Milch, und Brot musste selbst mitgebracht werden!

Um eine einheitliche Uniformierung zu erreichen, erlaubte der Bezirksfeuerwehrverband, die grauen Militärblusen zu verwenden, die mussten aber blau eingefärbt werden – die Geburtsstunde der blauen Uniformjacke in Kärnten.

Nach der Volksabstimmung 1920 erlebte auch das Feuerwehrwesen wieder einen Aufschwung. In Krumpendorf gab es zu dieser Zeit 215 Häuser mit 1146 Einwohnern, die Feuerwehr zählte wieder 50 Mitglieder, die einen Mitgliedsbeitrag von 20 Kronen zahlen mussten. Einige Brände forderten in diesen Jahren die Feuerwehr, die u.a. von Frau
Agnes Kandolfer einen Leichenwagen gestiftet bekam, um durch Gebühren für die Bestattung Einnahmen erzielen zu können.

Die Inflation war aber auch in der Zeit beträchtlich. So kostete der angeschaffte Rettungswagen 10 Millionen Kronen! Erstmals wurde auf dem Schlauchturm der Feuerwehr eine Sirene installiert, so musste der bisherige Hornist Anton Grohar nicht mehr durch den Ort laufen und Alarm blasen! Die Gemeinde dachte auch über die Anschaffung einer Motorspritze nach.

Diese Motorspritze wurde dann 1926 geliefert und erleichterte die Wasserförderung bei Bränden enorm. Dadurch konnte auch eine Kruckenspritze nach Pirk beim Gasthof Kaschitz untergebracht werden, ebenso eine solche beim Klavora in Gurlitsch, dann noch eine beim Eichholzer in Leinsdorf und eine im Armenhaus in Brenndorf. Man war schon recht gut aufgestellt! Der Mitgliedsbeitrag betrug in dieser Zeit 1 Schilling. Erwähnenswert ist für 1926 auch, dass in Krumpendorf eine Feuerwehr-Musikkapelle gegründet wurde.

Im April 1927 wählten die Kameraden Josef Reßmann zum Hauptmann, der diese Funktion viele Jahrzehnte innehatte. Die kommenden Zeiten kündigten sich auch dadurch an, dass die Feuerwehr nicht mehr an kirchlichen Festen teilnehmen durfte (was man aber anfangs meist ignorierte).

Den Bau einer Ortswasserleitung unterstützte die Feuerwehr mit einem Antrag an den Landesverband. Die Leitung konnte auch rasch gebaut werden und für die Ortsteile gab es dann eigene Beauftragte für die Hydranten. Ende der zwanziger Jahre konnte auch das erste Telefon für die Feuerwehr installiert werden, und zwar im Gasthof Koch.

Der schwerste Brand war dann 1930 zu verzeichnen: der Schloss-Stadel mitten in Krumpendorf brannte. Die Feuerwehr war 14 Stunden bei diesem Großbrand im Einsatz. Die im Schloß wohnende Familie Oberst Lebitsch hatte von dem Brand aus dem Radio erfahren!