Wie alles begann mit der Feuerwehr in Krumpendorf

Anton Wieninger (nach dem auch die Wieninger-Allee benannt ist), der umsichtige und innovative Besitzer des Krumpendorfer Schlosses, hatte erkannt, dass zur Gefahrenvorsorge eine Selbstschutzgruppe gegründet werden muss.

Da in Klagenfurt bereits eine Freiwillige Feuerwehr existierte, erkundigte er sich beim Gründer dieser Feuerwehr Ferdinand Jergitsch, wie in so einem Falle vorzugehen sei. Und tatsächlich, im November 1880 fanden sich 33 Krumpendorfer Bürger zu einer Gründungsversammlung ein und beschlossen, in Zukunft für die Sicherheit in ihrem Ort zu sorgen. Ferdinand Jergitsch sagte auch zu, Übungen mit der neuen Feuerwehr durchzuführen und die Mannschaft zu schulen.

Baugrund für ein Gerätehaus war zwar keiner vorhanden, doch Wieninger – er wurde zum ersten Hauptmann der FF Krumpendorf gewählt – schaffte aus Eigenmitteln eine Feuerspritze an. Allerdings mit der Auflage, dass diese Spritze maximal 300 Meter vom Schloss Krumpendorf unterzubringen sei. Diese Feuerspritze musste mit der Hand bedient werden; gezogen wurde das Gerät von Pferden. Krumpendorfer Bürger, die im Besitz von Pferden waren, mussten die Tiere abwechselnd bei Einsätzen zur Verfügung stellen.

Im Falle eines Einsatzes war es für die Mannschaft notwendig, zu Fuß oder zu Pferd die Einsatzstelle zu erreichen – das ging natürlich zu Lasten der Geschwindigkeit. Mit großer Begeisterung begannen die Mannen um Wieninger mit Übungen, um für Einsätze gerüstet zu sein. Rasch entstand auch der Wunsch nach einer Einsatzbekleidung – diese musste allerdings zu einem Preis von 7 Kreuzer von jedem Feuerwehrmann selbst angekauft werden. Auch ein Mitgliedsbeitrag wurde eingehoben – der Betrag von 5 Kreuzer pro Monat konnte allerdings nicht von jedem aufgebracht werden, da die meisten Feuerwehrmänner in sehr bescheidenen Verhältnissen lebten.

Doch bereits zu jener Zeit zeigte die Bevölkerung von Krumpendorf, dass sie die Einrichtung einer Freiwilligen Feuerwehr sehr befürwortete. Daher erbrachte eine Sammelaktion auch einen beachtlichen Ertrag und so konnten diverse Gerätschaften angekauft werden. Auch die Gemeindeverwaltung zeigte ein Einsehen und überlie. der Feuerwehr die Bestattung, damit diese weitere Geldmittel lukrieren konnte. Die erste Feuerspritze hatte nämlich kein langes Leben, und so war bereits 1892 die Anschaffung einer neuen Spritze notwendig, geliefert von der Firma Samassa in Laibach (diese Spritze ist noch erhalten und steht heute im Schulungsraum des Feuerwehrhauses).

Die Alarmierung der Feuerwehr erfolgte zu dieser Zeit durch einen Hornisten. Diesen „Job“ übte jahrelang Kamerad Grohar (Gärtner in Krumpendorf) aus, bis 1892 eine Sirene am Dach des Zechnerhofes in Leinsdorf installiert werden konnte. Trotz all dieser Widrigkeiten bewährte sich die junge Feuerwehr bei Bränden, Überschwemmungen und sonstigen Ereignissen. Lediglich die Führungskräfte wechselten bis zur Jahrhundertwende mehrmals, da der Großteil der administrativen Arbeit immer beim Feuerwehrhauptmann lag.