In der Zeit vor dem ersten Weltkrieg gab es in Krumpendorf rund 200 Häuser mit 800 Bewohnern, die meist in recht bescheidenen Verhältnissen wohnten.

Dennoch konnte die Feuerwehr Krumpendorf bei immer wieder durchgeführten Sammelaktionen und Veranstaltungen einen Teil des benötigten Geldes auftreiben, um die am dringendsten benötigten Ausrüstungsgegenstände anschaffen zu können. Sehr oft wurde allerdings Gerät angeschafft, das dann nicht bezahlt werden konnte, und nicht selten gab es Bekanntschaften mit Rechtsanwälten.

Nach wie vor war der Mitgliedsbeitrag der Feuerwehrmänner ein wichtiger Bestandteil der Einnahmen, die Uniformen mussten von den Kameraden auch selbst bezahlt werden. Sehr engagiert war zu dieser Zeit Feuerwehrhauptmann Karl Kutternig, der mit seinem Stellvertreter Johann Koch sehr positiv für die Feuerwehr arbeitete.

Ein schweres Zugsunglück ereignete sich am 16. September 1906 bei Walterskirchen, bei dem drei Menschen zu Tode kamen und mehrere Personen schwerste Verletzungen erlitten. Der Apotheker Viktor Hauser verfasste zu diesem Unglück folgenden Augenzeugenbericht:

Wir saßen sieben Herren der Jagdgesellschaft „Hubertus“ in einem Abteil der 3ten Klasse. Im selben Waggon befanden sich viele Eltern mit größeren und kleineren Kindern, kurz es war alles voll gepfropft von Leuten. Auf einmal gab es einen Ruck, einen Stoß, ein Getöse wie Kanonen-Donner, wir flogen von den Sitzen uns gegenseitig in die Arme oder an die Wand. Ich selbst fiel auf mein Gewehr und verletzte mich im Gesicht. Alles stürzte ins Freie, es war ein fürchterlicher Anblick, Kinder schrien, Verwundete jammerten, Herr Dr. Smoley welcher ebenfalls auf der Jagd war, begann die Verwundeten zu verbinden und zu trösten. Die Freiwillige Feuerwehr von Krumpendorf mit ihrem Kommandanten Herrn Karl Kutternig war schnellstens zur Stelle und begann mit der Bergung der Verletzten und der 3 Toten: Frau Bertha Kemperle, Kondukteursgattin aus Villach, Pfarrer Siegmund Bolvary aus der Kaschauer Diözese und Franz Kranner, Lokomotivheizer aus Villach, sie wurden in die Totenkammer nach Pirk geführt. Die freiwillige Rettungsgesellschaft der Klagenfurter Feuerwehr fuhr mit dem Ambulanzwagen sofort nach Krumpendorf, um die Verletzten in das Landeskrankenhaus zu bringen. Alle Fiaker von Klagenfurt waren ebenfalls zur Stelle und brachten die Reisenden nach Klagenfurt oder wohin dieselben gerade mußten. Auch die Photographen von Klagenfurt bis Pörtschach waren zur Stelle.

Im Juni 1912 fand in Krumpendorf der Bezirksfeuerwehrtag statt, was die Bedeutung unserer Feuerwehr schon in dieser Zeit hervorhob. Eine große Schauübung und ein Tanzkränzchen mit Gartenkonzert rundeten das Programm des Tages ab. Erstmals beschäftigte man sich mit dem Gedanken, eine Motorspritze für die FF Krumpendorf anzuschaffen. Auch gab es seit kurzem eine Rettungsabteilung bei unserer Feuerwehr.

Die schweren Zeiten konnte man damals auch bei den Jahreshauptversammlungen erkennen: es war immer wieder schwierig, Kameraden zu überreden, Funktionen zu übernehmen – sogar die Funktion des Hauptmannes war nicht sehr begehrt, da diese ja auch schon damals mit Verantwortung und viel Arbeit verbunden war.

Eine wesentliche Entscheidung traf die Feuerwehr 1914 mit der Gründung eines Fonds für die Anschaffung einer Motorspritze – was aber bald nicht mehr wichtig war, denn ein Großteil der Krumpendorfer Feuerwehrkameraden musste in den Krieg ziehen, viele davon sahen die Heimat nicht mehr wieder.