Ende der zwanziger Jahre begann für die FF Krumpendorf die Ära des Feuerwehrhauptmannes Josef Ressmann. Er bekleidete diese Funktion von 1927 bis 1959 und war der bis heute am längsten dienende Chef der Feuerwehr in Krumpendorf.

Auch gab es in seiner Ära jede Menge neues umzusetzen: so gründete man 1930 die Außenstelle Gurlitsch der Feuerwehr, um die Ausrückungszeiten etwas zu verringern, war man ja noch immer mit der von Pferden gezogenen Spritze unterwegs: so brauchte man z.B. bei einem Alarm nach Drasing und Görtschach 30 Minuten, nach Pirk und Brenndorf 15 Minuten!

Eine weitere Neuerung war ein Telefonanschluss, der auf Betreiben der Feuerwehr beim Hotel Koch installiert wurde und die Alarmierung doch wesentlich erleichterte. Bemerkenswert auch, dass bereits in dieser Zeit eine Feuerwehr-Musikkapelle gegründet wurde, die bis in die 1960er Jahre immer wieder fleißig musizierte.

Nach mehreren Bränden im Ort wurde 1930 das 50 jährige Bestehen der Feuerwehr gefeiert. Bald danach kam es wieder zu einem Großbrand: der Schloßstadel (wo heute u.a. die Sparkasse untergebracht ist) brannte lichterloh – die Bewohner erfuhren davon allerdings erst aus dem Radio! Vermutlich waren sie dann ganz schön erschrocken.

Ebenfalls brannte die ehem. Militärschwimmschule (heute Ruderverein Albatros) zur Gänze nieder, obwohl die Feuerwehr Krumpendorf tapfer im Einsatz war. Auch die Gebäude des Transportunternehmers Josef Spick fielen dem Feuer zum Opfer, wobei leider auch der dort untergestellte Sanitätswagen der Feuerwehr verbrannte. Aus diesem Anlass veranstalteten die Hotelangestellten der Krumpendorfer Betriebe ein Kränzchen, dessen Erlös der Feuerwehr gespendet wurde. Eine weitere Einnahmequelle bedeutete die Übernahme der Bestattung durch die Feuerwehr, Baron Walterskirchen hatte u.a. den Ankauf eines Leichenwagens ermöglicht.

Mitte der 30er Jahre gab es dann einen gewaltigen Schritt nach vorne für die Feuerwehr: mit der Anschaffung eines Steyr XII N begann die Automobilzeit für die Feuerwehr in Krumpendorf, die Ausrückungszeiten verringerten sich stark (im Winter sprang das Fahrzeug leider nicht sehr gerne an).

Aber auch die politischen Änderungen spürten unsere tapferen Feuerwehrmänner immer stärker: nicht nur dass man dem Deutschen Feuerwehr-Verband angeschlossen wurde, es gab auch entsprechende neue Uniformen und der Ortsausschuss musste sich zu „Wehrbeiratssitzungen“ treffen, später wurde die Feuerwehr dann zur Feuerschutzpolizei umfunktioniert und die Vereinsjahre schlossen „mit treudeutschem Gruß“.

Ende 1937 erschreckte ein extrem heller Schein über Moosburg die Bürger von Krumpendorf. Sofort rückte die Feuerwehr aus, konnte aber in Hohenfeld wieder umkehren, denn es handelte sich um ein (seltenes aber umso stärkeres) Nordlicht. Viele Menschen munkelten, dass dies ein schlechtes Zeichen sei und man schwierigen Zeiten entgegen gehen würde – sie hatten nicht Unrecht!

Bald schon mussten viele Feuerwehrkameraden in den Krieg ziehen, viele kehrten leider nicht mehr zurück.